Sabines Blog
«Das kommt gut!» Beratung ist immer auch Motivation.
Kommunikationsberatung und -umsetzung ist meistens nur ein Teil meiner Arbeit. Mindestens so wichtig ist es, die Involvierten auf Kundenseite zu motivieren. Dieser Blog-Beitrag beschreibt die häufigsten Konstellationen.
Als Kommunikationsberaterin bin ich bei meinen Kunden stets auf Ebene der GL und im VR angesiedelt. Das ist sinnvoll und stufengerecht, denn Kommunikation ist immer (auch) Chefsache. In der täglichen Umsetzung arbeite ich jedoch mit allen operativen und strategischen Ebenen zusammen. Und weil meinem Einsatz meistens auch ein bestimmter «Leidensdruck» vorangeht, begegne ich vielen Konstellationen, in denen Reue, Frustration, Resignation und Selbstzweifel die Situation prägen. Die eigentliche Kommunikationsberatung und -umsetzung ist also meistens nur ein Teil der Arbeit. Mindestens so wichtig ist es, die Involvierten auf Kundenseite auch zu motivieren.
Das sind die häufigsten Konstellationen:
- Reue: Kommt klassisch vor in der Krisen-Kommunikation. Nachdem die Krise ausgebrochen ist, folgt die Erkenntnis, die Risiken unterschätzt zu haben. Die Idee, die Sache aussitzen zu wollen, hat logischerweise nicht funktioniert. Es ist kein Plan B vorhanden und die Vorbereitung auf den Ausbruch der Krise wurde verdrängt oder verpasst. In solchen Situationen geht es als Erstes darum, die Krise einzudämmen und mittels professioneller Kommunikation aufzuarbeiten. Die Motivation, sich einer drohenden Krise künftig rechtzeitig zu stellen respektive mögliche Krisenherde regelmässig zu sondieren, ist nach einem solchen Erlebnis in der Regel entsprechend hoch…
- Frustration und Ärger: Diese erlebe ich regelmässig im Zusammenhang mit der medialen Berichterstattung. Ungerechtfertigte Angriffe von Medien, Kommunikationslecks, aber auch durchaus berechtigte mediale Kritik mit dem darauffolgenden Reputationsschaden sind immer eine grosse Belastung für Unternehmen und ihre Exponenten. In solchen Konstellationen besteht die Motivationsarbeit darin, zuerst einmal «Blitzableiter» zu sein für all die Äusserungen, die nicht öffentlich gemacht werden dürfen. In der nächsten Phase, die sich je nach Schadensausmass über einen längeren Zeitraum erstrecken kann, geht es dann darum, den Kunden auf dem Weg zum Wiederaufbau der Reputation zu begleiten, unter anderem mit Erfolgserlebnissen in der Medienarbeit, sprich positiver Berichterstattung.
- Selbstzweifel: Diese werden beispielsweise genährt durch verpatzte öffentliche Auftritte, sei es in Interviews, sei es anlässlich von Referaten oder auf Podien. Mit den Selbstzweifeln steigt immer auch das Lampenfieber vor dem nächsten Auftritt. In diesen Fällen geht es primär darum, Taktgeber und Ausbildner zu sein. Denn erfolgreiche Auftritte bedingen immer rechtzeitige Vorbereitung und entsprechendes Training. Je besser die Vorbereitung, desto geringer das Lampenfieber – und desto höher die Motivation für künftige Auftritte.
- Resignation: Dieses Gefühl treffe ich häufig in der Marketingkommunikation an. Kunden, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht (mehr) an ihre Produkte glauben. Auch wenn diese durchaus Potenzial aufweisen. Aber es braucht allenfalls frische Ideen von aussen, eine neue Betrachtungsweise und oftmals auch einfach externen Support, um die intern höhere Ebene von einem guten Konzept, zusätzlichen finanziellen Mitteln oder einer erfolgsversprechenden Kampagne zu überzeugen.
Warum eignen sich externe Kommunikationsberater, vorausgesetzt, sie bringen die nötige Empathie mit, für diese Motivationsarbeit? Weil wir nicht eingebunden sind in die internen Hierarchien und unserem Gegenüber daher auf Augenhöhe begegnen können. Und da unsere Kundenbeziehung idealerweise immer eine langfristige ist, haben wir ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, das diese Motivationsarbeit erleichtert. Nicht zuletzt sind wir in aller Regel an strikte Vertraulichkeitsvereinbarungen gebunden.
Kommunikationsberatung ist also immer auch Motivation und trägt damit als wichtiger Baustein zum Unternehmenserfolg bei.